Kurzer Abriß der Druckgeschichte

Zur europäischen Druckgeschichte von ca. 1400-2000

 

15. Jahrhundert

Um 1400 begannen in Deutschland erste Papiermühlen mit der Produktion von größeren Papiermengen, eine der Voraussetzungen für größere Mengen an Druckprodukten.
Um 1450 gelangen Johannes Gutenberg in Mainz die entscheidenden Schritte mit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern. Er optimierte die Techniken der Herstellung, des Setzens und Einfärbens der Lettern und den Druckvorgang mittels der Gutenbergpresse.

Diese Innovation revolutionierte die Verbreitung von Wissen, da Bücher nun schneller und in größeren Auflagen produziert werden konnten. Der Gutenberg-Bibel (1454/55) folgten bald viele weitere Bücher,.

Diese Erfindung bewirkte eine Revolution in der Wissensvermittlung. Bücher konnten preiswerter und in höheren Auflagen hergestellt werden. Dadurch wurde Wissen breiteren Schichten zugänglich gemacht. Innerhalb von nur einem Jahrzehnt verbreitete sich die „Schwarze Kunst‟ in ganz Europa.

Das das Zeitalter der Massenkommunikation war damit eingeleitet.

 

16. Jahrhundert

Im 16. Jahrhundert förderte der Buchdruck die Reformation, indem Martin Luthers Schriften weit verbreitet wurden. Die Druckzentren Deutschlands, wie Mainz, Augsburg und Nürnberg, spielten eine zentrale Rolle in der Verbreitung von Texten und Grafiken.

 

17. und 18. Jahrhundert

Im 17. und 18. Jahrhundert verbesserten sich Drucktechniken weiter, insbesondere durch die Verbreitung der Kupferstich- und Radierungstechniken für Bilder. Der Buchdruck blieb jedoch die dominierende Methode.
Um diese bahnbrechende Entwicklung zu würdigen, wurden 2018 die traditionellen Drucktechniken von der deutschen UNESCO-Kommission zum immateriellen Kulturerbe erklärt.

 

19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert brachte die Industrielle Revolution neue Entwicklungen: Die Erfindung der Schnellpresse (1814) und der Rotationsdruckmaschinen erhöhte die Druckgeschwindigkeit und -kapazität erheblich. Gleichzeitig entstanden neue Drucktechniken wie die Lithografie und später der Offsetdruck (Ende des 19. Jahrhunderts).

 

20. Jahrhundert

Im 20. Jahrhundert dominierte der Offsetdruck für Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, während digitaler Druck seit den 1990er Jahren aufkam und heute weit verbreitet ist. Der Übergang vom analogen zum digitalen Druck hat die Branche in den letzten Jahrzehnten stark verändert, wobei Digitalisierung und Onlinedruck zunehmend an Bedeutung gewinnen.