Aus dem riesigen Themengebiet der Geschichte der Druckerei betrachten wir die Geschichte des Hochdruckes im europäischen Raum im Zeitraum von ca. 1400-2000.
Hochdruck bedeutet, dass die hochstehenden Teile des Druckstockes eingefärbt und abgedruckt werden, so wie bei einem Stempel.
Die anderen Drucktechniken Tiefdruck (Bsp. Kupferstich), Durchdruck (Bsp. Siebdruck) und Flachdruck (Bsp. Offsetdruck), sowie weitere Themen werden ggf. in Sonderausstellungen oder Vorträgen
angesprochen.
Um 1400 begannen in Deutschland erste Papiermühlen mit der Produktion von größeren Papiermengen, eine der Voraussetzungen für größere Mengen an Druckprodukten.
Um 1450 gelangen Johannes Gutenberg in Mainz die entscheidenden Schritte in der Weiterentwicklung des Druckprozesses mit beweglichen Lettern.
Er optimierte die Techniken der Herstellung, des Setzens und Einfärbens der Lettern und den Druckvorgang mittels der Gutenbergpresse
Diese Erfindung bewirkte eine Revolution in der Wissensvermittlung. Bücher konnten preiswerter und in höheren Auflagen hergestellt werden. Dadurch wurde Wissen breiteren Schichten zugänglich
gemacht. Innerhalb von nur einem Jahrzehnt verbreitete sich die „Schwarze Kunst‟ in ganz Europa.
Um diese bahnbrechende Entwicklung zu würdigen, wurden 2018 die traditionellen Drucktechniken von der deutschen UNESCO-Kommission zum immateriellen Kulturerbe erklärt.
Von den »Jüngern der Schwarzen Kunst«, also den Druckenden, wurden Gutenbergs Techniken fortan immer weiter entwickelt und verfeinert, jedoch in den folgenden 500 Jahren nicht mehr grundlegend
verändert – Gutenberg hätte sich in einer Druckergasse etwa der 1960er Jahre schnell zurechtgefunden.
Die letzte Stufe des Bleisatzes waren die mit Lochbändern gesteuerten LINOTYPE Satzguss-maschinen (etwa 1970).
Wir sind eine der wenigen Institutionen in Deutschland, die diese etwa 500 Jahre dauernde Entwicklung nicht nur darstellt, sondern handelnd erlebbar macht.